Vor zwei Jahren haben wir Karinas lang gehegten Wunsch nach einem kleinen Alpinum in Angriff genommen.
Es hat sich jedoch schnell herausgestellt, dass der von uns gewählte Platz dafür nicht ideal war.
Er war, vor allem im Winterhalbjahr, viel zu schattig. Deshalb haben wir im Frühjahr 2024 ein weiteres Alpinum angelegt, welches das ganze Jahr hindurch, wie die Spitze eines Berges, von der Sonne verwöhnt wird, wenn sie denn scheint.
Des Weiteren hat sich schnell gezeigt, wie wichtig die Kenntnisse (entsprechende Literatur) über die Vorlieben der verwendeten Pflanzen in Bezug auf Kalk-Säure-Toleranz, d.h. basische Kalksteine/Schotter oder Silikat haltige Gesteine, wie Granite und Gneise sind, um ihre natürlichen Habitate bei uns im Garten nachzubilden.
Zu diesem Thema werde ich später noch in einem gesonderten Post etwas schreiben.
Unbedarft, wie wir das Projekt angingen, mussten wir schnell Verluste bei unseren Neuerwerbungen in Kauf nehmen, was zum Teil aber auch dem nassen Wetter im Sommer 2024 geschuldet war. Mittlerweile habe ich die Pflänzchen ihren Standortsbedingungen angepasst und hier überwiegend schattentolerante Alpinpflanzen angesiedelt....
Hier sieht man den älteren Teil der Pflanzung mit einem Igelpolster, Acantholinum ulicinum und im Vordergrund Saturea montana ssp. illyrica, das in der Volksheilkunde als schleimlösendes Mittel bei Atemwegserkrankungen , Husten u. Asthma bekannt ist.
Hier sieht man den Aufbau mit Dietfurter Kalksteinblöcken und Kies als Drainageschicht im Unterbau...
Planie und Abtrag des ursprünglichen Mutterbodens...
Die Steine sind nun gesetzt und Dekosteine platziert. jetzt kann die Bepflanzung beginnen. Einige Pflanzen fehlen noch. Diese wurden dann bei der Staudengärtnerei, Thomas Eidmann, welche auf diese Pflanzen spezialisiert ist, in Großumstadt, Nähe Darmstadt, abgeholt.Im Vordergrund ist eine Campanula cochlearifolia 'Bavaria Blue', Zwergglockenblume.
Letzten Winter 2023/2024 haben wir diesen Nässeschutz für unsere empfindlichen Alpinpflanzen angebracht , was sich als sehr hilfreich erwiesen hat.
Lewisia cotylidon ist leider recht kurzlebig, jedoch in durchlässigen Substrat ganz gut wüchsig...
Noch in den Anfängen...
Axel, unser Improvisationskünstler, hat hier schnell und mit einfachen Mitteln (die Stangen stammen aus einem aufgegebenen Weinberg gleich nebenan) ein ganz passables Dach gebastelt welches seinen Zweck, nämlich das Regenwasser im Winter fernhalten, bisher ausgezeichnet erfüllt.
Zweiter Nässeschutz, behelfsmäßig hilft auch einfach eine Glasplatte vor zu viel Winternässe....
Wie man unschwer erkennen kann hat unser geliebtes Igelpolster (Acantholimon) sichtlich Schäden dieses Jahr, ob durch den vielen Regen in 2024 oder Wurzelschäden durch Mäuse, Eidechsen o.ä. wissen wir derzeit noch nicht.
Wir hoffen aber, dass sich die unschönen Kahlstellen im Lauf des kommenden Jahres auswachsen werden und unser Polster wieder grau-grün erstrahlt. Warten wir's ab ...
Teils wurden die Semperviva in mobile Schalen gepflanzt, was sie etwas hervorhebt...
Nach einem Jahr hat sich hier viel getan. Die Pflanzen haben sich etabliert und bieten optisch eine Freude...
Lochgesteine sind wunderbar geeignet kleine Pretiosen , wie Sempervivum und Saxifragen einzupflanzen. Das Hasengitter fungiert als Schutz gegen die frechen und übermütigen Amseln, die sie, nach Lust und Laune, gerne aus den Löchern wieder herausziehen...
Sommeransicht mit unserem Holz-Moai, als Wächter des Alpinums....
Bis auf wenige Verluste (2 Pflanzen) gedeiht alles prächtig. Blüten erscheinen sporadisch je nach Jahreszeit...
Das neue Alpinum:
Leider nur ein Handybild. Dennoch veranschaulicht es die Lage und unsere Idee des Aufbaus im sonnigsten Bereich des Gartens.
Der zu bepflanzende Zwischenraum wurde mit durchlässigem, steinigen Substrat verfüllt.
Dabei mußte darauf geachtet werden, so wenig Flurschäden, wie möglich an den schon bestehenden Pflanzflächen zu verursachen.
im nächsten Bild sieht man die fertig bepflanzte Fläche. Jetzt bekommen die Pflänzchen die Sonnenenergie, die sie brauchen.
Toll entwickelt hat sich Saxifraga longifolia. Leider ist sie monocarb, also nur einmal blühend. Danach stirbt die Pflanze ab. Sie verjüngt sich nur über Samen, die sie nach der Blüte reichlich ausstreut. Wir werden sehen, ob sie sich hier etablieren wird.
Kleine Agaven in Töpfen vervollkommnen das Bild.
Ebenso, wie die Alpinen brauchen auch sie wenig Wasser.
Jetzt fallen die neuen Steine kaum noch auf. Alles harmoniert auch mit der Vorpflanzung
aus Allium angulosum, das sich im Bergle sehr wohlfühlt.
Tanacetum haradjanii, die Silberblatt-Margerite ist in den 3 Monaten, die sie hier steht, kräftig gewachsen. Sie ist sehr nässeempfindlich...
Ein hübsches Polster bildet Azorella trifurcata, das Andenpolster aus.
Auch das hat sich hier in der kurzen Zeit sehr gut entwickelt.
Mal sehen ,wie auch diese nässeempfindliche Pflanze mit unserem Winter
zurecht kommt.
Diese hübsche Agave haben wir in Schoppenwihr (Pflanzenmarkt im Elsaß) bei einem Sukkulentengärtner erstanden.
Allerdings muß sie frostfrei überwintert werden.
Hast du sehr schön ergänzt diesen Post, Bravo. Als Mann fürs Grobe muss ich bei vielen Speziosen Namen passen, zumal in Latein.
AntwortenLöschenWo wohl nur die gelbe Schubkarre geblieben ist…?🤔